FTEM

FTEM wurde für die ideale Entwicklung der Athlet:innen geschaffen

Das FTEM Rahmenkonzept

Das Foundations, Talent, Elite and Mastery (FTEM) Rahmenkonzept wurde vom Australian Institute of Sport entwickelt, um Athlet:innen beim Verlauf ihrer Entwicklung ideal zu begleiten.

FTEM ist ein praktisches Instrument zur Unterstützung von Sportakteuren (Verbände, Vereine, deren Mitarbeiter:innen, Coaches, Lehrer:innen, Eltern usw.) bei der Überprüfung, Planung und Unterstützung von Sportler:innen-Karrieren. Das Rahmenkonzept besteht aus vier Makrophasen der Athlet:innen-Entwicklung (Foundations, Talent, Elite und Mastery), die in zehn Mikrophasen unterteilt sind.

Foundations
Frühe Entwicklung, Verfeinerung und Festigung der Bewegungsfähigkeiten

Die Foundations Phasen sind der frühen Entwicklung,
Verfeinerung und Ausprägung der Grundlagen im Bewegen zugeordnet, die zu lebenslanger körperlicher Kompetenz führen.

Körperliche Kompetenz gilt als wesentliche Voraussetzung für einen aktiven Lebensstil, Freizeitgestaltung und Spitzenleistungen und ist als wichtiger strategischer Pfeiler für den dauerhaften Erfolg von Sportsystemen anerkannt worden.

F1

Erlernen und Aneignung von Grundbewegungen

Der Schwerpunkt der ersten Foundations Phase (F1) liegt auf dem Erlernen (Kinder) oder Wiedererlernen (Erwachsene mit einer erlittenen Behinderung) eines Repertoires grundlegender Bewegungsfertigkeiten.

F2

Erweiterung und Verfeinerung der Bewegungsfertigkeiten

Der Schwerpunkt dieser zweiten F-Phase liegt darin, das Kind grösseren Herausforderungen auszusetzen, um seine grundlegenden Bewegungsfähigkeiten zu erweitern und zu verfeinern. Ähnlich wie in der vorangegangenen F1-Phase wird dies in der Regel durch eine Mischung aus unorganisierten sportlichen Aktivitäten (Deliberate Play) zu Hause, im örtlichen Park oder in der Schule und organisiertem, altersgerechtem Sport (z. B. in einem Verein) erreicht.

F3

Sportart spezifische Verpflichtung und/oder Wettkampf

In der letzten Foundations Phase (F3) werden die Sportart spezifischen Fähigkeiten verfeinert und weiterentwickelt. Die jungen Sportler:innen verpflichten sich zu regelmässigem Training und formellen oder informellen Wettkämpfen. Diese Phase ist in der Regel der Beginn der meisten vereinsbasierten Sporterfahrungen.

Ich trainiere F3

„Meine Spielerinnen sind jung. Ich muss Zugang zu Übungen haben, die altersgerecht sind und Spass machen. Die integrierte Akademie inspiriert mich und macht mich zu einer besseren Trainerin.“

Talent
Athleten:innen auf dem Übergang zum Hochleistungssport.

Identifizierung und Entwicklung von Talenten

Die Talentidentifizierung und -entwicklung beschreibt den Prozess, in dem Athlet:innen in den Hochleistungssport eintreten und/oder sich auf dem Weg zu einem Elite- oder Mastery-Status weiterentwickeln.

Die T1- und T2-Phasen erweitern das Konzept der Talentidentifizierung um die Berücksichtigung eines breiten Spektrums an ganzheitlichen Athlet:innen-Attributen und einer Bestätigungsphase zur Verbesserung der Selektionsentscheidungen.

Die T3- und T4-Phasen fördern einen Prozess der gezielten Programmierung zur Optimierung der Athlet:innen-Entwicklung.

T1

Zeigen des Potenzials

In der T1-Phase zeigen die Athleten:innen in der Regel nachweisbare Talente im physischen, physiologischen, psychologischen und handwerklichen Bereich, die auf ein Potenzial für den Hochleistungssport hindeuten. Dies kann durch formale Tests oder informelle Prozesse geschehen, einschliesslich der Selbstidentifikation, die durch die Selbsterkenntnis einer Person ausgelöst wird, dass sie in der Lage ist, ihre Mitstreiter:innen zu übertreffen.

In Anbetracht der Komplexität und der Schwierigkeiten bei der Einschätzung von Athlet:innen stellt T1 nur eine erste Einschätzung des Potenzials dar und sollte idealerweise in der nächsten FTEM-Phase, T2, bestätigt werden.

T2

Verifizierung von Talenten

Die Talentbestätigung (T2) wird als Ergänzung zu T1 gesehen, wobei evidenzbasierte Tests (T1) durch die subjektiven Einschätzungen von Trainer:innen und Talentscouts im Trainings- und Wettkampfumfeld ergänzt werden. Für den T2-Prozess gibt es keinen festen Zeitrahmen, obwohl eher Monate als Tage oder Wochen empfohlen werden.

Während der T2-Phase werden die Athlet:innen in einer Probezeit in einem spezifischen Trainings- und Wettkampfumfeld beobachtet, um ihre „Trainierbarkeit“ (Sportart spezifischer Fertigkeitserwerb), ihr Engagement, ihre Motivation, ihre Fähigkeit, gecoacht zu werden, und andere positive psychologische, Selbstmanagement bezogene und relevante Eigenschaften zu demonstrieren und zu bestätigen. Diese Phase ist von entscheidender Bedeutung, um festzustellen, ob der erste Eindruck des Potenzials aufrechterhalten werden kann. Die Überprüfung des Talents durch eine bekannte Instanz führt im Idealfall zu einer formellen Förderung der Athlet:innen in der T3-Phase.

T3

Üben und erreichen

Nachdem sie als potenzielle Spitzenathlet:innen (T2) bestätigt wurden, verpflichten sie sich nun zu hohen Trainingsumfängen und streben nach kontinuierlichen Leistungsverbesserungen. In dieser Phase befindet sich wohl die grösste Gruppe zukünftiger Spitzensportler:innen, aber sie ist auch sehr anfällig, da die Prioritäten bei der Finanzierung und Unterstützung von Athlet:innen vorzugsweise auf das Ende des Ausbildungsweges und nicht auf die Mitte gerichtet sind. Dies führt häufig zu einer Reihe von Defiziten in wichtigen Entwicklungsbereichen wie Coaching, Wettkampf, Ausrüstung usw.

Die Qualität des Entwicklungsumfelds ist auf dieser Ebene von entscheidender Bedeutung, um die Gefahr von Rücktritten und Leistungsschwächen zu verringern.

T4

Durchbruch und Anerkennung

Das Hauptmerkmal von T4 ist die formelle und professionelle Unterstützung für die weitere Entwicklung. Die Bemühungen der Sportler:innen, ihre Leistungen auf T3 zu verbessern, werden im Wesentlichen auf T4 belohnt, wo sie ein Sportstipendium an einer Universität oder einem Sportinstitut/einer Sporthochschule erhalten können. Ebenso können sie in ein Profiteam oder ein Elitetrainingsteam berufen werden, was ihre Chancen, „Elite“-Athlet:innen zu werden, deutlich erhöht. Eine gute Leistung bei einem wichtigen Ereignis (z. B. einer grossen Meisterschaft) kann ebenfalls ein entscheidender Meilenstein sein, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, vom Sport oder dem Hochleistungssport-System wahrgenommen und unterstützt zu werden.

Die Maximierung der Interaktion zwischen Vor-Elite- und Elite-Athlet:innen („vertikale Integration“) ist entscheidend, um die Entwicklung der T4-Athlet:innen voranzutreiben. Darüber hinaus stellt T4 einen kritischen Übergangspunkt zum offenen internationalen Wettkampf (E1) dar.

Ich bin T3

„Ich bin ein ausgewiesenes Talent und trainiere bis an meine Grenzen. Durch das Athletinnen-Monitoring und mit der richtigen Entwicklungsplanung werde ich es ins Nationalteam schaffen.“

Elite
International erfolgreich auf höchster Ebene

Erreichen und Bestätigen von Spitzenleistungen

Auf dem Höhepunkt Karriere der Sportler:innen streben Sportorganisationen danach, dass ihre Athlet:innen nicht nur die Nation repräsentieren, sondern sich zum dauerhaften Erfolg zu verbessern und regelmässig auf dem Podest stehen. Sie helfen den Athlet:innen die unzähligen Stressfaktoren zu bewältigen und gleichzeitig ein gesundes Gleichgewicht zwischen Sport und Privatleben sicherzustellen, das ihr Wohlbefinden und ihre Fähigkeit fördert, ihre Leistungen auf der internationalen Bühne konstant zu erbringen.

Um im Bereich der Talententwicklung zwischen Elite- und Nicht-Elite-Athlet:innen unterscheiden zu können, ist ein umfassendes Verständnis der Kompetenzmerkmale und ihrer Entwicklung unerlässlich.

Elite-Leistungen werden im FTEM-Rahmen durch klare Leistungsmessungen und erreichbare Planungsergebnisse dargestellt. Die Merkmale von Elite-Athlet:innen hängen jedoch davon ab, ob sie überwiegend in einer olympischen Sportart oder in einem Profisport aktiv sind.

E1

Repräsentation in der höchsten Klasse

Die E1-Phase steht für das Erreichen des Status von Elitesportler:innen auf der höchsten Ebene des internationalen oder professionellen Sports.
Diese Athlet:innen haben zwar einen Elitestatus erreicht, müssen aber noch ein internationales Podiumsergebnis erzielen oder im Profisport erfolgreich sein, z. B. eine nationale Meisterschaft gewinnen oder als „beste Spielerin  oder bester Spieler in der Saison“ ausgezeichnet werden. Vor diesem Hintergrund sind gezielte Massnahmen wie massgeschneiderte Unterstützung und Betreuung vor, während und nach der ersten Teilnahme der Athlet:innen an hochrangigen Veranstaltungen von entscheidender Bedeutung, um aus E1-Sportler:innen Medaillengewinner:innen (E2) zu machen.

E2

Erfolg in der höchsten Klasse

E2-Athlet:innen in einer olympischen oder paralympischen Sportart haben eine Medaille bei einem grossen internationalen Wettbewerb gewonnen, z. B. bei Weltmeisterschaften, Olympischen oder Paralympischen Spielen. Im Profisport sind E2 bekannte Athleten:innen in ihrer Sportart.

Ich bin E1

„Ich bin ein Spitzensportler und vertrete mein Land bei internationalen Wettkämpfen! Dank des ganzheitlichen Ansatzes meines Trainers rapportiere ich täglich über meinen Gesundheitszustand per App auf meinem Smartphone.“

Mastery
Anhaltender Erfolg über mehrere Zyklen

Konstanter Erfolg in der Elite

Im olympischen, paralympischen und professionellen Sport sind Mastery Athleten:innen diejenigen, die in einer E2-Phase über mehrere (8+) Jahre hinweg anhaltende Erfolge erzielen. Mastery Sportler:innen sind aussergewöhnliche Leistungsträger:innen, die den Höhepunkt des Athlet:innen-Werdegangs erreicht haben. Sie sind Champions in ihrer Sportart.

Ihr anhaltender Erfolg in der Elite zeigt, dass die beträchtlichen Investitionen in die Entwicklung von Spitzensportler:innen am kosteneffektivsten und effizientesten sind.
Ein besseres Verständnis der Faktoren, Eigenschaften und Strategien von Athlet:innen, die einem anhaltenden Spitzenerfolg zugrunde liegen, ist für die Maximierung der Investitionen in Elitetalente von grösster Bedeutung.

Ich bin M

„Ich bin ein Champion in meinem Sport. Ich habe das höchste Niveau erreicht, was nur durch einen über Jahre perfekt geplanten Athletenweg möglich war.“